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Praxisbeispiel: Potenziale erkennen – Chancen nutzen

Ein Schiffsausrüster aus dem Bremer Umland erkannte das Potenzial seines Praktikanten aus Spanien und unterstützte proaktiv dessen berufliche Anerkennung.

Immer öfter erhalten Unternehmen Bewerbungen von von Fachkräften, die ihren Berufsabschluss im Ausland erworben haben. Dabei stehen sie häufig vor dem Problem, dass sie den Inhalt und die Qualität der ausländischen Aus- und Fortbildungen nicht einschätzen können. Oft sind sie dann unsicher, ob sie den Bewerber für branchenübliche Tätigkeiten einsetzen dürfen. Um mehr Sicherheit zu gewinnen, vertrauen sie zunehmend auf die formelle Anerkennung der beruflichen Qualifizierung. Die als Gleichwertigkeitsprüfung vorgenommene Bewertung einer im Ausland erworbenen beruflichen Qualifizierung zeigt offiziell und rechtsverbindlich, wie hoch die Übereinstimmung einer ausländischen Berufsausbildung mit der deutschen ist und in welchen Bereichen eventuell noch nachqualifiziert werden muss. Das schafft Transparenz über und Vertrauen in die Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten von ausländischen Fachkräften.

Auch mithilfe der beruflichen Anerkennung, aber über einen etwas anderen Weg hat ein Bauunternehmen aus Hamburg einen neuen Mitarbeiter gefunden: Auf Anfrage der Hamburger Handwerkskammer hat das Unternehmen einem jungen Mann aus Ghana eine Anpassungs-qualifizierung ermöglicht und so zu seiner Anerkennung als Hochbaufacharbeiter beigetragen. Die Zusammenarbeit verlief so erfolgreich, dass das Unternehmen den ehrgeizigen jungen Mann als Hochbaufacharbeiter übernahm.

FÜR UNS WAR DAS EINE TOLLE CHANCE. VIELE AUFTRÄGE BEKOMME ICH NUR, WENN ICH NACHWEISEN KANN, DASS ICH AUSSCHLIESSLICH QUALIFIZIERTES PERSONAL BESCHÄFTIGE. DOCH FACHKRÄFTE IM BAUBEREICH SIND RAR. EIN KLEINES UNTERNEHMEN WIE MEINES MUSS DARUM NEUE WEGE GEHEN.

Hamburger Bauunternehmen

Das würde auch der Schiffsausrüster tun. Das norddeutsche Unternehmen hat sich auf den Handel und die Lagerung von Schiffsersatzteilen sowie die Überholung von Motorenkomponenten spezialisiert. Im Januar 2016 erhielt es einen Anruf der Wirtschaftsförderung: Im Rahmen der Städtepartnerschaft mit Alcalá de Guadaíra (Andalusien/Spanien) war diese auf der Suche nach einem Betrieb, der einem jungen IT-Absolventen aus Spanien ein Praktikum ermöglichte. Das Unternehmen bot sich kurzerhand an und die Erfahrungen mit dem spanischen Praktikanten waren so gut, dass der Betrieb ihn direkt übernehmen wollte. Als auch er Interesse signalisierte, bot ihm das Unternehmen eine Anpassungsqualifizierung an, um ihn als qualifizierte Fachkraft einstellen zu können.

WIR WÜRDEN JEDERZEIT WIEDER EINE ANPASSUNGSQUALIFIZIERUNG ANBIETEN UND ANDEREN BETRIEBEN VON UNSEREN GUTEN ERFAHRUNGEN BERICHTEN.

Hamburger Bauunternehmen

In Kooperation mit der IHK Hannover entwickelte das Unternehmen ein innerbetriebliches Qualifikationsangebot und ermöglichte dem jungen IT-Administrator die Teilnahme an den internen Azubi-Schulungsangeboten. Außerdem übernahm der Schiffsausrüster die anfallenden Anerkennungskosten zur Hälfte. Im Gegenzug verpflichtete sich der junge Mann, seine Deutschkenntnisse zu verbessern und eigenständig ein kleineres IT-Projekt umzusetzen. Das Vorgehen hat sich ausgezahlt: Heute arbeitet er als Fachinformatiker für das Unternehmen.

ALS MITTELSTÄNDISCHES UNTERNEHMEN, DAS AUSSCHLIESSLICH B2B TÄTIG IST, HABEN WIR HÄUFIG PROBLEME, NEUES PERSONAL ZU REKRUTIEREN. DAHER SEHEN WIR DIE BEWERBUNG AUSLÄNDISCHER FACHKRÄFTE ALS CHANCE FÜR UNS, QUALIFIZIERTE NEUE MITARBEITER ZU GEWINNEN.

Schiffsausrüster aus dem Bremer Umland