Links überspringen

Praxisbeispiel: Anerkennung mit System

Als Instrument der Fachkräftegewinnung und -bindung können Unternehmen die berufliche Anerkennung unterschiedlich nutzen: Sie können das Verfahren unabhängig von betriebsinternen Abläufen durchführen und die Kandidaten punktuell unterstützen – zum Beispiel bei der Antragstellung oder durch Übernahme der Kosten.

Andere Unternehmen ziehen es vor, den Anerkennungsprozess in ihre Personalarbeit zu integrieren. Wie dies konkret aussehen kann, zeigen exemplarisch zwei Beispiele: 

Die Suche nach Fachpersonal erweist sich für für eine Kfz-Werkstatt und einen Elektrobetrieb als kaum zu lösendes Problem. Doch statt den Kopf in den Sand zu stecken, haben diese Unternehmen aus der Not eine Tugend gemacht und ihre Personalsuche auf Fachkräfte mit einer im Ausland erworbenen Berufsqualifikation ausgerichtet. Dabei setzen sie die Anerkennung von im Ausland erworbenen Berufsabschlüssen gezielt als Einstiegs- und Entwicklungsinstrument ein.

THEORETISCH KÖNNTEN WIR EINEN „ARBEITER OHNE BERUFSABSCHLUSS“ IN DER WERKSTATT BESCHÄFTIGEN, NUR WÜRDE DIESER NICHT FÜR LEHRGÄNGE UNSERES VERTRAGSPARTNERS ZUGELASSEN.

Kaufmann in einer Kfz-Vertragswerkstatt

Regelmäßige Fort- und Weiterbildungen der Mitarbeiter sind für eine bayrische Kfz-Vertragswerk-statt ein Muss. Neben dem eigenen Qualitätsanspruch erwartet auch ihr Vertragspartner, dass die Belegschaft stets auf dem neuesten technischen Stand ist. Dass im Ausland qualifizierte Fachkräfte ihren Abschluss in Deutschland auf Gleichwertigkeit prüfen lassen, ist mithin Standard. Als sich ein in Slowenien ausgebildeter Mechaniker bewarb, entwickelte der Betrieb gemeinsam mit ihm einen maßgeschneiderten Entwicklungsplan, der individuelle Wünsche und betriebliche Ziele aufeinander abgestimmte und konkrete Etappenziele festlegte – Ziel war der Einsatz des Mechanikers als Diagnosespezialist. Mit Erreichen jedes Etappenziels des Entwicklungsplans wurde auch das Gehalt des Mechanikers angepasst, um ihm neben der persönlichen Motivation auch einen finanziellen Anreiz zu bieten.

Auszug aus dem Entwicklungsplan: 

1. Schritt: Verbesserung der allgemeinen Sprachkenntnisse im betrieblichen Alltag 

2. Schritt: Erwerb fachspezifischer Sprachkenntnisse für eine Inhouse-Schulung für Diagnosetester 

3. Schritt: externe Schulung im Bereich Nutzfahrzeuge 

4. Schritt: Bescheinigung der vollen Gleichwertigkeit 

5. Schritt: Teilnahme an einem Lehrgang im Bereich Nutzfahrzeugdiagnose

6. Schritt: Vorbereitung auf die Fortbildung zum Diagnosespezialisten

HERR S. BRINGT UMFASSENDE QUALIFIKATIONEN UND KOMPETENZEN MIT. DURCH DIE ANERKENNUNG KANN ER DIESE NUN AUCH GEGENÜBER DEN VON UNS VERTRETENEN MARKEN ZUM EINSATZ BRINGEN.

Kaufmann in einer Kfz-Vertragswerkstatt

Auch ein Elektromeisterbetrieb aus München möchte qualifiziertes Personal beschäftigen. Um ausländische Fachkräfte einstellen zu können, hat das Unternehmen ein zweistufiges Verfahren entwickelt, das sowohl die betriebswirtschaftlichen Notwendigkeiten eines kleinen Handwerks-betriebs als auch die finanziellen Bedürfnisse der Beschäftigten angemessen berücksichtigt. Dabei wird der Anerkennungsprozess mit einer Einarbeitungs- und Anlernphase verknüpft:

Stufe 1: Die im Ausland qualifizierte Fachkraft wird für ein Jahr als Hilfskraft angestellt („Helferjahr“); parallel dazu wird der Anerkennungsprozess gestartet und umfassend begleitet. 

Stufe 2: Nachdem die volle Anerkennung des Berufsabschlusses vorliegt, wird der Mitarbeiter im zweiten Arbeitsjahr – bei entsprechendem Gehalt – als Elektrofachkraft beschäftigt.

DER VERBAND DER ELEKTROTECHNIK, ELEKTRONIK UND INFORMATIONSTECHNIK (VDE) SCHREIBT UNS VOR, DASS WIR NUR AUSGEBILDETE UND ANERKANNTE HANDWERKS-TECHNIKER EINSETZEN DÜRFEN.

Elektromeister aus München